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Geschichtliches

Auszug aus den Chroniken

Die schrecklichen Tage des Ersten Weltkrieges waren beendet. Was blieb, waren Hunger und Elend. Und wie immer waren es hauptsächlich die Kinder, die die Auswirkungen der Nachkriegszeit deutlich zu spüren bekamen. Auch und besonders für die geistig und körperlich behinderten Kinder gab es in jenen Tagen wenig Hilfe und Fürsorge.

Eine Erhebung im Lande Salzburg ergab damals die dringende Notwendigkeit, Hilfsschulen und Institutionen für behinderte Menschen zu schaffen.

Der Obmann des damals gerade gegründeten Caritasverbandes von Salzburg, Prälat Dr. Franz Fiala ergriff die Initiative und kaufte, um ein Heim und eine Hilfsschule für behinderte Kinder zu schaffen, mit ausländischer Hilfe im August 1921 das so genannte "Traunergut in Hundsdorf bei Bruck im Pinzgau", einen ehemaligen Einkehrgasthof. Für die Betreuung und Erziehung sowie für die Gestaltung des Unterrichtes konnte er die Schulschwestern aus Vöcklabruck gewinnen.

Nach schwierigen Adaptierungsarbeiten war es dann im Frühjahr 1923 so weit: Heim und Schule konnten die ersten Zöglinge aufnehmen, ein geregelter Unterricht konnte beginnen. Das erste "Kinderdorf" in Österreich war geboren.

Der Bedarf einer Einrichtung dieser Art war richtig erkannt worden und die Entwicklung der Schule machte schnelle Fortschritte. So wurde der privaten "Hilfsschule" in Hundsdorf, in der bereits 33 Kinder unterrichtet wurden, im März 1925 das Öffentlichkeitsrecht verliehen.

Der fühlbare Platzmangel zwang die Caritasleitung in den folgenden Jahren nach und nach weitere umliegende Bauernhäuser anzukaufen. Daraus entstand ein kleines Dörfchen für behinderte Kinder, das 1931 aus Anlass der 700-Jahr-Feier des Todes des hl. Antonius von Padua in "St. Anton" umbenannt wurde.

1952 war die Zahl der Schüler bereits auf 88 angestiegen. Im August 1954 schließlich wurde die private Hilfsschule von St. Anton mit Beschluss des Salzburger Landtages zur öffentlichen Sonderschule erklärt.